Fahrradbegeistertes Eschelbronn

Eschelbronn, eine kleine Gemeinde im nördlichen Kraichgau, in der Region bekannt als „Schreinerdorf“, stand bei der Siegerehrung des diesjährigen Stadtradelns im Rhein-Neckar-Kreis gleich mehrfach auf dem Podium. Und das nicht zum ersten Mal.

Stefan Hildebrandt (M.), stellvertretender Landrat des Rhein-Neckar-Kreises, übergibt die Siegerurkunden an die Delegation aus Eschelbronn.
Stefan Hildebrandt (M.), stellvertretender Landrat des Rhein-Neckar-Kreises, übergibt die Siegerurkunden an die Delegation aus Eschelbronn. © ADFC Rhein-Neckar

Fast jede/r zehnte Eschelbronner*in nahm am Stadtradeln vom 7. bis zum 27. Mai teil: 244 Radelnde legten in drei Wochen über 70.000 Kilometer zurück. 16 Radler fuhren jeweils mindestens 1.000 Kilometer, an der Spitze Pasi Björn Echner mit 2.520 Kilometern, der damit Kreissieger ist.

In der Parlamentarierwertung ist Eschelbronn amtierender deutscher, Welt- und Europameister. Aktuell ist man auf einem guten Weg, den Weltmeistertitel auch 2023 zu verteidigen und belegt mit 396 gefahrenen Kilometern pro Gemeinderat weltweit den 1. Platz. Ob es auch in diesem Jahr für den Titel gereicht hat, steht erst am 30. September fest, wenn alle Kommunen die Aktion beendet haben werden.

Der ADFC befragte Pasi Echner, Eschelbronner Gemeinderat und seit kurzem auch ADFC-Mitglied, nach den Hintergründen für die Radbegeisterung in seiner Kommune.

ADFC: Herr Echner, zunächst herzlichen Glückwunsch an die Gemeinde Eschelbronn und an Sie ganz persönlich zu den erneuten überwältigenden Erfolgen beim Stadtradeln! Wir freuen uns natürlich sehr, einen so aktiven Radfahrer als Neumitglied im ADFC-Kreisverband Rhein-Neckar begrüßen zu dürfen. Wie lässt sich der Radenthusiasmus in Eschelbronn erklären?

Echner: Tatsächlich hat sich das langsam entwickelt, hauptsächlich auch über das Stadtradeln. Weil bekannt war, dass ich recht viele Kilometer zurücklege übers Jahr, bin ich gefragt worden, ob ich mich auch beteiligen möchte. So wurde allmählich die Begeisterung im ganzen Dorf geweckt, auch über Artikel im Gemeindeblatt, mit denen man die Bevölkerung motivieren wollte, aufs Rad zu steigen. Dadurch ist der Wettkampfgedanke im Dorf entfacht worden, das stolz ist, bei so einer Siegerehrung wie heute auf dem Podium zu stehen. Wir haben dadurch im Dorf eine große Gemeinschaft entwickelt, die Jahr für Jahr aufs Stadtradeln geradezu hinfiebert. Es sind dann drei Wochen Ausnahmezustand. Egal, wo man im Kreis unterwegs ist, trifft man Eschelbronner, die in unserem speziellen Trikot (‚Vélo Village Eschelbronn‘) unterwegs sind. Es macht einfach jedem Freude.

ADFC: Stimmt es, dass sich alle Mitglieder des Gemeinderates am Stadtradeln beteiligen?

Echner: Wir haben natürlich auch ältere Gemeinderatsmitglieder, die aber gern am Erfolg teilhaben wollen und sich aufs Rad schwingen, auch wenn es dann vielleicht nur fünf oder zehn Kilometer sind.

ADFC: Wie hat sich Ihre persönliche Radbegeisterung entwickelt?

Echner: Als Kind war das Rad für mich eine absolute Normalität. Damals wurde man nicht von den Eltern überallhin kutschiert. Man ist mit dem Rad in den nächsten Ort gefahren, zum Schwimmbad oder wie auch immer. Das Rad war für mich immer ein Stück Freiheit und das hat sich bis heute gehalten. Sich einfach nach der Arbeit aufs Rad zu schwingen und den Stress des Alltags hinter sich zu lassen, einfach draußen in der Natur für sich zu sein, das vermittelt mir nach wie vor ein Gefühl von Freiheit.

ADFC: Vielen Dank für das Gespräch, Herr Echner, und allzeit gute Fahrt!

 

Downloads

Das Eschelbronner Trikot

Copyright: ADFC Rhein-Neckar

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Pasi Echner und sein Bianchi

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https://rhein-neckar.adfc.de/neuigkeit/fahrradbegeistertes-eschelbronn

Häufige Fragen von Alltagsfahrer*innen

  • Was macht der ADFC?

    Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit bundesweit mehr als 190.000 Mitgliedern, die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Politisch engagiert sich der ADFC auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene für die konsequente Förderung des Radverkehrs. Er berät in allen Fragen rund ums Fahrrad: Recht, Technik, Tourismus.

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  • Was bringt mir eine ADFC-Mitgliedschaft?

    Radfahren muss sicherer und komfortabler werden. Wir nehmen dafür – auch Dank Ihrer Mitgliedschaft – nicht nur Einfluß auf Bundestagsabgeordnete, sondern setzen uns auf Landes- und Kommunalebene für die Interessen von Radfahrern ein. Für Sie hat die ADFC Mitgliedskarte aber nicht nur den Vorteil, dass wir uns für einen sicheren und komfortablen Radverkehr einsetzen: Sie können egal, wo Sie mit Ihrem Fahrrad unterwegs sind, deutschlandweit auf die AFDC-Pannenhilfe zählen. Außerdem erhalten Sie mit unserem zweimonatlich erscheinenden ADFC-Magazin Information rund um alles, was Sie als Radfahrer politisch, technisch und im Alltag bewegt. Zählen können ADFC-Mitglieder außerdem auf besonders vorteilhafte Sonderkonditionen, die wir mit Mietrad- und Carsharing-Anbietern sowie Versicherern und Ökostrom-Anbietern ausgehandelt haben. Sie sind noch kein Mitglied?

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  • Was muss ich beachten, um mein Fahrrad verkehrssicher zu machen?

    Wie ein Fahrrad verkehrstauglich auszustatten ist, legt die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) fest. Vorgesehen sind darin zwei voneinander unabhängige Bremsen, die einen sicheren Halt ermöglichen. Für Aufmerksamkeit sorgen Radler*innen mit einer helltönenden Klingel, während zwei rutschfeste und festverschraubte Pedale nicht nur für den richtigen Antrieb sorgen. Je zwei nach vorn und hinten wirkende, gelbe Rückstrahler an den Pedalen stellen nämlich darüber hinaus sicher, dass Sie auch bei eintretender Dämmerung gut gesehen werden können. Ein rotes Rücklicht erhöht zusätzlich die Sichtbarkeit nach hinten und ein weißer Frontscheinwerfer trägt dazu bei, dass Radfahrende die vor sich liegende Strecke gut erkennen. Reflektoren oder wahlweise Reflektorstreifen an den Speichen sind ebenfalls vorgeschrieben. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO zwingend vorgeschrieben sind.

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  • Worauf sollte ich als Radfahrer achten?

    Menschen, die Rad fahren oder zu Fuß gehen, gehören zu den ungeschützten Verkehrsteilnehmern. Sie haben keine Knautschzone – deshalb ist es umso wichtiger, sich umsichtig im Straßenverkehr zu verhalten. Dazu gehört es, selbstbewusst als Radfahrender im Straßenverkehr aufzutreten, aber gleichzeitig defensiv zu agieren, stets vorausschauend zu fahren und mit Fehlern von anderen Verkehrsteilnehmern zu rechnen.Passen Sie Ihre Fahrweise der entsprechenden Situation an und verhalten Sie sich vorhersehbar, in dem Sie beispielsweise Ihr Abbiegen durch Handzeichen ankündigen. Halten Sie Abstand von Lkw, Lieferwagen und Kommunalfahrzeugen. Aus bestimmten Winkeln können Fahrer nicht erkennen, ob sich seitlich neben dem Lkw Radfahrende befinden. Das kann bei Abbiegemanövern zu schrecklichen Unfällen führen. Beachten Sie immer die für alle Verkehrsteilnehmer gültigen Regeln – und seien Sie nicht als Geisterfahrer auf Straßen und Radwegen unterwegs.

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  • Was ist der Unterschied zwischen Pedelecs und E-Bikes?

    Das Angebot an Elektrofahrrädern teilt sich in unterschiedliche Kategorien auf: Es gibt Pedelecs, schnelle Pedelecs und E-Bikes. Pedelecs sind Fahrräder, die durch einen Elektromotor bis 25 km/h unterstützt werden, wenn der Fahrer in die Pedale tritt. Bei Geschwindigkeiten über 25 km/h regelt der Motor runter. Das schnelle Pedelec unterstützt Fahrende beim Treten bis zu einer Geschwindigkeit von 45 km/h. Damit gilt das S-Pedelec als Kleinkraftrad und für die Benutzung sind ein Versicherungskennzeichen, eine Betriebserlaubnis und eine Fahrerlaubnis der Klasse AM sowie das Tragen eines Helms vorgeschrieben. Ein E-Bike hingegen ist ein Elektro-Mofa, das Radfahrende bis 25 km/h unterstützt, auch wenn diese nicht in die Pedale treten. Für E-Bikes gibt es keine Helmpflicht, aber Versicherungskennzeichen, Betriebserlaubnis und mindestens ein Mofa-Führerschein sind notwendig. E-Bikes spielen am Markt keine große Rolle. Dennoch wird der Begriff E-Bike oft benutzt, obwohl eigentlich Pedelecs gemeint sind – rein rechtlich gibt es große Unterschiede zwischen Pedelecs und E-Bikes.

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  • Gibt es vom ADFC empfohlene Radtouren für meine Reiseplanung?

    Wir können die Frage eindeutig bejahen, wobei wir Ihnen die Auswahl dennoch nicht leicht machen: Der ADFC-Radurlaubsplaner „Deutschland per Rad entdecken“ stellt Ihnen mehr als 165 ausgewählte Radrouten in Deutschland vor. Zusätzlich vergibt der ADFC Sterne für Radrouten. Ähnlich wie bei Hotels sind bis zu fünf Sterne für eine ausgezeichnete Qualität möglich. Durch die Sterne erkennen Sie auf einen Blick mit welcher Güte Sie bei den ADFC-Qualitätsradrouten rechnen können.

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