„Heute Radschnellweg!“: 250 Demonstrierende wollen Taten sehen!
„Heute Radschnellweg!“, unter diesem Motto radelten am 10. Juli 250 Demonstrierende von Heidelberg nach Mannheim, um ihrer Forderung nach rascher Realisierung des Radschnellwegs Heidelberg - Mannheim Nachdruck zu verleihen.
Die Tour, die von einem Aktionsbündnis aus Heidelberg und Mannheim unter Federführung des ADFC organisiert worden war, wollte der Forderung nach einer unverzüglichen Realisierung mindestens von Teilstrecken des Radschnellwegs Heidelberg – Mannheim Nachdruck verleihen.
„Seit dem letzten Jahr ist nicht viel passiert“, beklagte Larissa Weigel von Radentscheid Heidelberg den Stillstand des Projekts, „2023 sollte Spatenstich sein, jetzt rechnen wir 2023 mit der Planfeststellung.“ „Wir brauchen die Verkehrswende, aber nicht in homöopathischen Dosen“, so Weigel weiter. Auch bei den angekündigten Sofortmaßnahmen herrsche Stillstand. Dabei könnte mit der Adlerstraße in Heidelberg-Wieblingen ein Teilstück sofort realisiert werden, wenn denn der politische Wille vorhanden wäre, die dortigen Parkplätze wegzunehmen.
Der für Verkehr und Stadtentwicklung zuständige Mannheimer Bürgermeister Ralf Eisenhauer zeigte sich beeindruckt, „wie schnell es mit dem Rad geht, wenn direkte Verbindungen angeboten werden“. Eisenhauer betonte, dass Mannheim und Heidelberg mit dem Radschnellweg noch deutlich näher zusammenrücken werden. Seinen ersten Radschnellweg werde Mannheim bereits im kommenden Jahr im Rahmen der Bundesgartenschau erhalten.
„Es ist wichtig, dass wir ein klares Signal für umweltfreundliche Mobilität aussenden“, so Heidelbergs OB Eckart Würzner. Auch er sieht Defizite in der Umsetzung. Bei den Pendlerbeziehungen herrsche nach wie vor eine Dominanz des Autos. Wenn die Infrastruktur stimme, würden Radwege aber gern angenommen. Doch könnten Mannheim und Heidelberg die Probleme nicht allein lösen: „Nur mit dem Kreis gemeinsam kommen wir weiter.“
Der Dank der Organisatoren galt der Polizei, dem RSV Heidelberg und allen anderen Helfern, die – wie bereits in den Vorjahren – in einem routinierten Zusammenspiel die Demonstration absicherten, so dass ganz entspannt geradelt werden konnte – sogar ein kleines Stückchen auf der Autobahn.