Warum wir Fahrradstraßen in Heidelberg brauchen

Die bisher beste Fahrradstraße in Heidelberg ist die Gaisbergstraße. Auf allen bisherigen Fahrrradstraßen darf leider auch der Kfz-Verkehr fahren!

Unsere erste Fahrradstraße wurde Mitte der Neunziger eingeführt. Damals war es noch fast revolutionär und hat viel für den Radverkehr in Heidelberg gebracht. Leider wurde bald das Stück am Hölderlin-Gymnasium wieder rausgenommen und zur Fußgängerzone erklärt. Der vordere Teil ab Sofienstraße kann nicht dazu genommen werden, da statt der Kaufhof-Filiale dort leider die am Bismarckplatz geschlossen wurde.  Auch weigert sich die Stadt strickt den normalen Autoverkehr aus der Plöck zu verbannen, obwohl es in diesem Bereich gar keine freien Parkplätze mehr gibt. Es würde ausreichen die Anwohner mit Sonderausweis dort fahren zu lassen. Diese hätte man auch in das fast frei gewordene Kaufhof-Parkhaus verbannen können.

Neben eines weiteren kleinen Stück Fahrradstraße in der Südstadt (Franz-Marc-Straße) und seit kurzem in der Steubenstraße in Handschuhsheim gibt es nur eine, die diesen Namen wirklich verdient: die Gaisbergstraße.

Eine Fahrradstraße ist eine Radverkehrsanlage wie auch ein Radweg und es sollte dort kein weiterer Verkehr stattfinden dürfen. Leider ist die Ausnahme die Regel und in allen Fahrradstraßen in Heidelberg ist  „Kfz-Verkehr frei“! Wenn überhaupt sollten nur Anwohner auf ihr Grundstück fahren dürfen und das Parken auf der Straße müsste untersagt sein!

Fahrradstraßen ermöglichen ein bequemes und sicheres Radeln in den Hauptverkehrsrichtungen, wo schon viele Radfahrende unterwegs sind – oder es bei einem entsprechenden Angebot noch mehr werden könnten. Dazu sollten die Fahrradstraßen auch als vorfahrtsberechtigt ausgewiesen werden.

Fahrradstraßen führen meist parallel zu den Hauptverkehrsstraßen in ruhigen Nebenstraßen.

Süden:

Aus der Innenstadt nach Süden ist dies die Gaisbergstraße, die von allen befürwortete wird. Auch die Weiterführung der schon bestehenden Fahrradstraße (Franz-Marc-Str. und Fichtestr) Richtung Rohrbach über die Turnerstr. ist sinnvoll und wichtig, da in der Rohrbacher Straße das Fahrradfahren zwischen dicht überholenden Straßenbahnen und parkenden Autos schon etwas stressig sein kann.

Leider ist der Straßenzug Görresstr./Von-der-Tann-Str., (bergseitig der Rohrbacher Straße) mit der Fortführung Leimer Straße südlich vom alten Kern Rohrbachs Richtung Leimen nicht in der ersten Priorität der Verwaltung. Die Verbindung hat - trotz mäßigem Straßenbelag - auch für Pendler eine Bedeutung, die noch gefördert werden könnte

Ost-West:

Die Alte Eppelheimer Straße und Vangerowstraße (Ost) ermöglichen stressfreies Fahren abseits der Bergheimer Straße.

Eine Fahrradstraße im Wieblinger Weg würde die geplanten Fahrradbrücken Richtung Westen (z.B. Schulen und SRH) anschließen.

Norden:

Eine Fahrradstraße Zeppelinstr./Trübnerstr. wertet auf einer Länge von über 1,5 km die Verbindung (Hauptbahnhof-)Alte PH- Handschuhsheim(-Dossenheim) deutlich auf. (siehe RNZ 12.2.2021))

Auch die Steubenstr./Burgstraße ermöglicht nicht nur für Alt-Handschuhsheimer ein bequemes Erreichen der Innenstadt, sie ist auch Teil der regionalen Verbindung zwischen den Gemeinden an der Bergstraße (Radnetz Baden-Württemberg).

Die geplanten Fahrradstraßen würden mit geringem finanziellem Aufwand ein deutliches Signal für noch mehr Fahrradfahren – und weniger Auto - in Heidelberg und auch über die Stadtgrenzen hinaus sitzen.

Sie verringern den KFZ-Verkehr und dadurch Emissionen und Lärm, so dass sie die Wohnqualität der Anwohner erhöhen.

Neue Stadtteile brauchen auch Fahrradstraßen: Die Fahrspur der grünen Meile sollte von Anfang an als Fahrradstraße ausgewiesen werden, da in der jetzigen Planung Konflikte durch zu knappes Überholen vorprogrammiert sind.

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https://rhein-neckar.adfc.de/artikel/warum-wir-fahrradstrassen-in-heidelberg-brauchen

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